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So berechnest du deine Gewinnspanne

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Ein erfolgreiches Unternehmen muss Gewinn erzielen. Wie viel Gewinn erforderlich ist, kann bei verschiedenen Unternehmer:innen und Inhaber:innen von Online-Unternehmen jeweils unterschiedlich sein – wer gerade erst anfängt, benötigt weniger Gewinn als diejenigen, die skalieren wollen. 

Um die finanzielle Situation deines Unternehmens einschätzen zu können, musst du deine Gewinnspanne berechnen. Sie liefert dir wertvolle Erkenntnisse, die dir helfen können, Entscheidungen über mögliche nächste Schritte zu treffen. 

Wenn du gerade erst Unternehmer:in geworden bist oder darüber nachdenkst, ein Unternehmen zu gründen, kann dir dieser Text als Leitfaden für die Berechnung deiner Gewinnspanne dienen. Wir besprechen, was das ist, wie man eine gute Gewinnspanne ermittelt und in welchen Bereichen man sie verbessern kann. Außerdem findest du hier einen praktischen Gewinnspannenrechner, den du für alles nutzen kannst, was dein Unternehmen braucht. 

Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Finanzberatung aufgefasst werden. Bei Fragen zu deiner spezifischen Situation wende dich an eine vertrauenswürdige Fachperson.

Was ist eine Gewinnspanne?

Eine gute Faustregel lautet: Verdiene mehr Geld, als du ausgibst. Das gilt für persönliche Finanzen und für jedes Unternehmen. Eine Gewinnspanne bildet im Wesentlichen diesen Teil eines Geschäftsbetriebs ab. Es handelt sich um den Prozentsatz, der dir von jedem Euro deines Umsatzes bleibt. Je höher dieser Prozentsatz, desto höher ist deine jeweilige Gewinnspanne.

Je nach deinen Bedürfnissen kannst du Brutto- oder Nettogewinnspannen berechnen. Bei der Bruttogewinnspanne liegt der Fokus auf deinem Gewinn nach Abzug der Kosten für die Herstellung deiner Waren, während bei der Nettogewinnspanne die zusätzlichen Ausgaben deines Unternehmens berücksichtigt werden. 

Warum ist die Berechnung einer Gewinnspanne wichtig?

Durch Gewinnspannenberechnungen kannst du bessere, datengestützte Entscheidungen darüber treffen, was dein Unternehmen braucht. Wenn du deinen Gewinn genau kalkulieren und vorhersagen kannst, hilft dir das bei der Budgetierung, der Lieferantenauswahl und bei der Frage, ob du zusätzlich zu deinem Online-Shop einen stationären Standort eröffnen kannst – oder solltest.

Ob dein Unternehmen wächst, lässt sich anhand dieser Zahlen feststellen. Wenn der Gewinn nicht leicht wächst, einbricht oder gleich bleibt, dann musst du wahrscheinlich warten, bis du einige Kosteneinsparungen erzielen kannst.

Entscheidend für den Erfolg deines Unternehmens ist, dass du die finanzielle Situation einschätzen kannst. Was du als Erfolg betrachtest, hängt von deinen Bedürfnissen ab, von den Produkten, die du verkaufst, und davon, wie lange du sie schon verkaufst. Für Unternehmer:innen und Geschäftsinhaber:innen, die gerade erst angefangen haben, kann der Erfolg im ersten Jahr in der Kostendeckung bestehen, und im zweiten oder dritten Jahr kann eine schrittweise Erhöhung der Gewinnspanne Erfolg bedeuten. 

Wann musst du eine Gewinnspanne berechnen?

Überprüfe regelmäßig, wie dein Unternehmen läuft. In welcher Frequenz du das tust, entscheidest du selbst. Die Berechnung der Nettogewinnspanne kann vierteljährlich erfolgen. Um den spezifischen Umsatz mit einigen Produkten besser zu verstehen, kannst du die Bruttogewinnspanne monatlich berechnen. 

Lies unseren Leitfaden zu den Finanzen für Kleinunternehmer:innen

Arten von Gewinnspannen

Es gibt nicht nur eine Gewinnspanne, die sich Unternehmen ansehen können, um mehr über ihre Rentabilität zu erfahren. Im Allgemeinen berechnen Unternehmensinhaber:innen drei Arten von Gewinnspannen, um einen besseren Überblick darüber zu erhalten, wie gut ihr Unternehmen läuft. 

1. Bruttogewinnspanne

Die Bruttogewinnspanne wird berechnet, indem man die Kosten für die verkauften Waren (den Wareneinsatz) vom Gesamtgewinn abzieht. Der Wareneinsatz umfasst die Kosten für alle Rohstoffe, die für die Produkte benötigt werden, sowie zusätzliche Kosten für das Produkt wie Arbeitskosten (Herstellung oder Verpackung und Versand).

Deine Bruttogewinnspanne für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen hilft dir herauszufinden, wie gut sie sich im Verhältnis zu den Herstellungskosten verkaufen. Wenn dein Bruttogewinn niedrig oder negativ ist – wenn der Preis also nicht die Gesamtkosten für die Herstellung des Produkts deckt –, dann solltest du vielleicht den Preis des betreffenden Produkts erhöhen oder überlegen, du das richtige Produkt verkaufst.

Deine Bruttogewinnspanne ermittelst du mit folgender Rechnung: 
((Nettoumsatz - Wareneinsatz)/Nettoumsatz) x 100 = Bruttogewinnspanne

Angenommen, dein kleines Unternehmen verkauft Print-on-Demand-T-Shirts und dein Nettoumsatz beträgt 10.000 € bei einem Wareneinsatz von 6.000 €. Die Differenz beträgt hier 4.000 €. Nimm nun diese Differenz (4.000 €) und teile sie durch den Nettoumsatz (10.000 €). Das Ergebnis ist 0,40. Wenn man das mit 100 multipliziert, ergibt das 40 %. Deine Bruttogewinnspanne beträgt demnach 40 %.

2. Betriebsgewinnspanne

Die Berechnung deiner operativen Gewinnspanne funktioniert sehr ähnlich wie die deiner Bruttogewinnspanne, außer dass dieser Betrag alle Kosten berücksichtigt, die mit der Führung eines Unternehmens verbunden sind, nicht nur den Wareneinsatz. Er beinhaltet die Verwaltungskosten – alles, von den Tintenpatronen, die du für einen Drucker benötigst, bis hin zu Software für die Verkaufsabwicklung. Wenn du eine physische Fläche wie ein Ladengeschäft hast, kalkulierst du auch die Miete dafür ein. 

Die Betriebsgewinnspanne zeigt die Rentabilität des Unternehmens aus operativer Sicht im Vergleich zu reinen Produktverkäufen, wie bei der Bruttogewinnspanne.

Um deine Betriebsgewinnspanne zu berechnen, musst du zuerst dein Betriebsergebnis kennen. Das Betriebsergebnis ist dein Nettoumsatz vor Abzug von Zinsen und Steuern, auch bekannt als EBIT. Mit anderen Worten, dein Bruttoumsatz abzüglich des Wareneinsatzes und aller anderen Betriebskosten. 

Deine Bruttogewinnspanne ermittelst du mit folgender Rechnung: 
(Betriebsergebnis/Nettoumsatz) x 100 = Betriebsgewinn

Lass uns wieder das Beispiel für ein Unternehmen mit Print-on-Demand-T-Shirts verwenden. Der Nettoumsatz liegt immer noch bei 10.000 € und der Wareneinsatz bei 6.000 €. Deine Betriebskosten betragen 2.000 €, was bedeutet, dass deine gesamten Betriebskosten 8.000 € betragen. Damit beträgt dein Betriebsergebnis 2.000 €. Teilst du nun diese Zahl durch 10.000 € (deinen Nettoumsatz) und multiplizierst das Ergebnis mit 100, ergibt das einen Betriebsgewinn von 20 %. 

3. Nettogewinnspanne

Die letzte Art der Gewinnspanne ist die Nettogewinnspanne. Damit berechnest du deinen Umsatz, nachdem alle Unternehmensausgaben wie Verwaltungskosten, Wareneinsatz, Steuern, Zinsen und Abschreibungen berücksichtigt wurden. Abschreibungen beziehen sich auf den Wert der Ausrüstung oder Vermögenswerte eines Unternehmens, wie Maschinen oder Immobilien, sind aber für kleinere Unternehmen oft kein Faktor. 

Deine Nettogewinnspanne wird umgangssprachlich als dein Geschäftsergebnis bezeichnet. Es zeigt, wie gut dein Geschäft tatsächlich läuft. Das ist die Zahl, die dir (und allen anderen Interessierten), ein möglichst genaues finanzielles Gesamtbild gibt. Für neue Unternehmen ist das eine großartige Kennzahl, die hilft, Wachstumschancen zu erkennen oder herauszufinden, wo sich die Kosten im Hinblick auf zukünftiges Wachstum senken lassen. 

Deine Nettogewinnspanne ermittelst du mit folgender Rechnung: 
((Nettoumsatz - Wareneinsatz - Betriebskosten - Steuern - Zinsen)/Nettoumsatz) x 100 = Nettogewinnspanne

Verwenden wir wieder das bereits bekannte Beispiel zur Berechnung dieser letzten Art von Gewinnspanne. Sagen wir, der Nettoumsatz bzw. Ertrag des Unternehmens mit Print-on-Demand-T-Shirts ist 50.000 €. Der Wareneinsatz beläuft sich auf 18.000 €, die Betriebskosten betragen 6.000 €, die Steuern betragen 5.000 € und die Zinsen betragen ebenfalls 5.000 €. Der Nettogewinn ist 16.000 €. Teile diesen Betrag durch den Nettoumsatz und multipliziere das Ergebnis mit 100. Die Nettogewinnspanne für dieses Beispiel ist 32 %. 

Wann ist eine Gewinnspanne gut?

In der Regel kann eine gute Gewinnspanne bei nur 5 % liegen, was bedeutet, dass ein Unternehmen nicht mehr ausgibt, als es einnimmt, und alle Betriebskosten decken kann, wobei noch etwas übrig bleibt. Eine Gewinnspanne von 7–10 % ist etwas gesünder und bietet einen gewissen Puffer für unerwartete oder zusätzliche Kosten oder für den Fall, dass sich einige Produkte oder Dienstleistungen nicht so gut verkaufen wie andere.

Wenn dein Unternehmen jedoch eine Gewinnspanne von 20 % oder mehr hat, ist das ausgezeichnet und kann signalisieren, dass das Unternehmen bereit ist, zu wachsen, indem es mehr Mitarbeitende einstellt oder neue Produkte entwickelt. Eine solche Gewinnspanne kann auch signalisieren, dass das Unternehmen auf lange Sicht bestehen kann. 

Einige Beispiele für Unternehmen mit niedrigen Gewinnspannen sind: 

  • Restaurant 

  • Einzelhandelsgeschäfte

  • Lebensmittelgeschäfte

Diese Unternehmen haben hohe Betriebskosten wie Miete, Mitarbeitende, Produkte und Wartung, was ihre Gewinnspannen erheblich schmälern kann.

Einige Beispiele für kleine Unternehmen mit pozenziell hohen Gewinnspannen sind: 

  • Personal Training

  • Accessoires und Bekleidung

  • Online-Kurse

Solche Unternehmen haben relativ niedrige Betriebs- und Produktionskosten und weniger wiederkehrende Kosten. Das bedeutet mehr Gewinn aus jedem Verkauf.

So kannst du deine Gewinnspanne verbessern

Dank einer guten Gewinnspanne kannst du nach Abzug aller Kosten zumindest einen Teil deines Umsatzes für dich behalten. Je größer deine Gewinnspanne ist, desto mehr kannst du in dein Unternehmen investieren. Wenn du deine Gewinnspanne verbessern möchtest, helfen dir die folgenden Taktiken.

Behalte Einnahmen und Ausgaben im Blick

Es ist wichtig, das du nicht nur über jeden verdienten Euro Buch führst, sondern auch über jeden einzelnen Euro, den du ausgibst. Du brauchst einen Stift? Notiere dir, was er gekostet hat. Du wechselst den Anbieter? Erfasse die Kosten im Vergleich zu dem, was du woanders bezahlen würdest. Jeder Betrag ist wichtig, und regelmäßige Bewertungen können dir helfen, Bereiche zu finden, wo du deine Ausgaben reduzieren oder ändern kannst.

Überlege, wo du effizienter werden kannst

Du wirst Möglichkeiten haben, Prozesse zu optimieren und deine Ausgaben im Unternehmen zu senken, wodurch du Geld sparen oder im Lauf der Zeit mehr Gewinn erwirtschaften kannst. Dazu gehören die Automatisierung von Online-Bestellungen, der Kauf von Materialien in großen Mengen oder die Senkung der Betriebskosten, indem weniger Personal oder weniger Platz benötigt wird. Hier kann es auch von Vorteil sein, wenn du den Anbieter wechselst oder dich zumindest umschaust.

Lege größten Wert auf Kundenbindung

Wiederholte Bestellungen sind ein Geschenk für dein Unternehmen. Kund:innen zu binden kostet dich weniger als der Versuch, neue zu erreichen. Bleib immer am Ball und sei absolut kundenorientiert. 68 % der Unternehmer:innen gaben in einer Squarespace-Umfrage an, dass sie ihren Erfolg anhand der Kundenzufriedenheit messen.

Verfolge Wiederholungskäufe und überlege dir Möglichkeiten, um diesen Kund:innen einen Mehrwert wie Rabatte oder ein Treueprogramm zu bieten, damit sie weiter bei dir kaufen. Wenn du deine Kund:innen verstehst und weißt, warum sie immer wieder zu dir zurückkommen, kann dir das auch Wachstumschancen eröffnen. 

Lies unsere Tipps zum Aufbau von Kundenbindung

Investiere in Produkte mit hoher Gewinnspanne

Wenn du Ressourcen in Produkte mit hoher Gewinnspanne investierst, kann das dein Geschäftsergebnis steigern. Was du verkaufst, muss auf deine Geschäftsanforderungen und -ziele abgestimmt sein, aber durch Produkte mit hoher Gewinnspanne kannst du schneller mehr Gewinn erzielen.

Überlege, was zu deiner vorhandenen Produktlinie passen könnte. Im Herbst können physische Artikel wie Kerzen oder Print-on-Demand-Produkte hohe Gewinnspannen haben, aber auch digitale Artikel wie kostenpflichtige Downloads, Videos hinter einer Paywall, Mitgliedschaften und Online-Kurse erfüllen dieses Kriterium.

Erhöhe den durchschnittlichen Bestellwert

Der durchschnittliche Bestellwert ist der Betrag, den jemand bei einem Einkauf in deinem Geschäft ausgibt. Du kannst deine Produkte und Preise für potenzielle Kund:innen so attraktiv gestalten, dass sie pro Bestellung einen höheren Betrag ausgeben.

Du kannst zum Beispiel Produktpakete mit einem kleinen Rabatt verkaufen oder den Kund:innen während des Einkaufs ähnliche Produkte empfehlen. Selbst mit einem Rabatt ist der Wert dieser Bestellungen höher, als wenn sie die Produkte einzeln gekauft hätten.

Erfahre, wie du den Umsatz mit Cross-Selling- und Upsell-Strategien steigern kannst

Verabschiede dich von Produkten, die sich nicht gut verkaufen

Hier kann eine Überprüfung deines mit den einzelnen Produkten erzielten Nettogewinns besonders hilfreich sein. Überprüfe regelmäßig, was sich gut verkauft und welche Produkte eine niedrige Gewinnspanne haben könnten. Du kannst Produkte mit niedriger Gewinnspanne über einen längeren Zeitraum im Blick behalten, um zu sehen, ob sich etwas ändert. Aber wenn du denkst, dass Marketing oder Produktdesign den Umsatz nicht verändern werden, solltest du dich vielleicht von ihnen trennen. Biete diese Artikel zum Sonderpreis an, um deinen Lagerbestand zu reduzieren.

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