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Was ist White Labeling?

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Hast du schon mal davon geträumt, deine eigene Produktlinie auf den Markt zu bringen oder dein bestehendes Angebot zu erweitern, fühltest dich aber mit der Logistik überfordert? White-Label-Produkte könnten für dich die Lösung sein. Als Einzelunternehmer:in oder Kleinunternehmer:in kannst du White Labeling nutzen, um dein Angebot zu erweitern, ohne dass du dich um die Herstellung kümmern musst. 

Von Hautpflege bis hin zu Software: White-Label-Produkte ermöglichen es dir, vorgefertigte Artikel mit deiner Marke zu versehen und sie als deine eigenen zu verkaufen. Es ist, als hättest du einen geheimen Geschäftspartner, der sich um die gesamte Produktion kümmert, sodass du dich auf das Marketing, den Verkauf und das Kundenerlebnis konzentrieren kannst. 

Was sind White-Label-Produkte?

Es handelt sich um Waren oder Dienstleistungen, die von einem Unternehmen hergestellt, aber unter dem Markennamen eines anderen Unternehmens verkauft werden. Es ist vergleichbar mit dem Kauf eines Müslis einer Handelsmarke, das eigentlich von einem großen Hersteller produziert wird: Du erhältst im Grunde das gleiche Produkt, aber mit einer anderen Verpackung und einer anderen Markenführung.

Durch White Labeling können Unternehmen, ihre Produktlinien schnell erweitern, ohne in Forschung, Entwicklung oder Produktionsanlagen zu investieren. Es bietet beiden Seiten große Vorteile: Der Hersteller kann große Mengen produzieren, während die Marke eine breitere Produktpalette unter ihrem eigenen Namen anbieten kann.

Du wirst überrascht sein, wie häufig dir White-Label-Produkte begegnen. Diese Flasche Schmerzmittel einer Handelsmarke? Wahrscheinlich ein White-Label-Produkt. Das Gleiche gilt für viele Elektronik-, Körperpflege-, Bekleidungs- und sogar Lebensmittelprodukte. In der digitalen Welt sind White-Label-Lösungen ebenfalls üblich. Denke an Website-Builder oder Marketing-Tools, die Unternehmen unter ihrem eigenen Namen vertreiben.

Wenn du dich mit White-Label-Produkten auskennst, kannst du neue Möglichkeiten erkunden, dein Angebot zu erweitern und dich auf dem Markt abzuheben. Im Folgenden findest du einige Beispiele für Arten von White-Label-Produkten, die insbesondere Einzelunternehmer:innen und Kleinunternehmen die Erweiterung ihres Sortiments ermöglichen.

Beispiele für White-Label-Produkte für Kleinunternehmen

Nehmen wir an, du bist Einzelunternehmer:in und stellst Hautpflegeprodukte wie Gesichts- und Körpercremes sowie Cleanser in kleinen Mengen her. Du verbringst viel Zeit damit, deine Produkte mit rein natürlichen Inhaltsstoffen komplett selbst herzustellen. Du hast viel in die Markenführung und die Verpackung investiert, eine große Fangemeinde in deiner Community gewonnen und Artikel über deine Website sowie in einigen lokalen Naturkostläden verkauft. Aber als einköpfiges „Team“ bist du nur sehr eingeschränkt in der Lage, in großen Mengen zu produzieren oder deine Produktlinie zu erweitern. 

White Labeling bietet dir die Möglichkeit, ein größeres Publikum zu erreichen und hoffentlich mehr Umsatz zu machen. Mit einem größeren Unternehmen, das zusätzliche Artikel für dich herstellt – wie Shampoos und Haarspülungen, Rasiercremes oder Make-up, alles mit deinem Marketing, deinem Labeling und deiner Verpackung – kannst du deine eigenen Markenlinien kreieren, ohne die Kosten und den Zeitaufwand für Produktentwicklung und -herstellung.

Das Gleiche gilt für zahllose Produkte und die Arten von Erweiterungen, mit denen Einzelunternehmer:innen und Kleinunternehmen ihren Produktlinien ergänzen können. Hier sind ein paar Beispiele: 

  • Scharfe Sauce („Neuer Geschmack!“)

  • Tiernahrung („Jetzt auch Leinen, Halsbänder und Zubehör“)

  • Kaffee („Wir haben Tassen!“)

  • Schmuck („Neue Haarspangen in Shop“)

  • Ätherische Öle („Schau dir unsere Diffusoren und Duftkerzen an“)

  • Komplett natürliche Reinigungsprodukte („Gerade hinzugefügt: Schwämme aus recycelten Materialien“)

Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich. Wenn du es dir vorstellen kannst, ist es wahrscheinlich auch als White-Label-Produkt verfügbar.  

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Der White-Label-Prozess näher erklärt

White Labeling ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Geschäftsansatz. Hier erfährst du in drei kurzen Schritten, wie es in der Regel funktioniert.

1. Der Hersteller produziert das Produkt

Der Prozess beginnt damit, dass ein Hersteller ein qualitativ hochwertiges generisches Produkt entwickelt, das sich umlabeln und wiederverkaufen lässt und für das auf dem Markt eine Nachfrage besteht. Das kann alles sein, von Telefonzubehör bis hin zu Craft Beer. Das Produkt muss lediglich so konzipiert sein, dass es für verschiedene Marken leicht anpassbar ist.

2. Markenführung und Anpassung

Als Nächstes verkauft der Hersteller das White-Label-Produkt an verschiedene Unternehmen. Diese Unternehmen ergänzen dann ihre eigene Markenführung sowie ihre eigene Verpackung und nehmen manchmal geringfügige Änderungen vor, um sich das Produkt zu eigen zu machen. Bei diesem Schritt werden generische Artikel zu einem Markenprodukt umgewandelt, das zum Image und zu den Zielmärkten der jeweiligen Marke passt.

3. Vertrieb und Marketing

Schließlich wird das umgelabelte Produkt vertrieben und vermarktet, als wäre es eine eigene Kreation des jeweiligen Unternehmens. Die Endverbraucher:innen wissen oft gar nicht, dass das Produkt nicht von der Marke hergestellt wurde, bei der sie es kaufen. So können Unternehmensinhaber:innen ihre Produktlinien schnell und effizient erweitern, ohne selbst die Recherchen zum Artikel sowie dessen Entwicklung und Herstellung übernehmen zu müssen.

Durch die Nutzung von White-Label-Produkten kannst du, dich auf deine Kernkompetenzen konzentrieren und gleichzeitig eine breite Palette von Waren oder Dienstleistungen anbieten. Es ist eine Win-win-Situation, die verändert, auf welche Weise Unternehmer:innen in der heutigen schnelllebigen Wirtschaft Produkte entwickeln und neue Märkte erschließen.

Wann ist White Labeling sinnvoll?

Es gibt mehrere Gründe, warum die Entscheidung für White Labeling für Kleinunternehmen ein kluger Schachzug ist. Grundsätzlich betrachtet: White Labeling wird wahrscheinlich immer dann als Lösung in Betracht kommen, wenn eine kleine Marke Nachfrage nach einem Produkt verzeichnet, das sie nicht selbst herstellen kann, oder wenn sie nicht über das für die Herstellung nötige Fachwissen verfügt. Schauen wir uns einige Vorteile an, die White-Labeling Kleinunternehmen – und ihren Kund:innen – bietet.

Vorteile für Unternehmen

White Labeling bietet Einzelunternehmer:innen und Kleinunternehmen mehrere Vorteile:

  • Geringere Entwicklungskosten und kürzere Markteinführungszeiten

  • Zugang zu hochwertigen Produkten ohne umfangreiche Forschung und Entwicklung

  • Fähigkeit, Produktlinien schnell zu erweitern und zu testen

  • Fähigkeit, die Marke schnell zu skalieren

  • Mehr Fokus auf dem Marketing und den Kundenbeziehungen als auf der Produktion

Kurz gesagt, White-Label-Produkte bieten dir die Möglichkeit, eine noch stärkere Markenpräsenz aufzubauen und gleichzeitig deinen Kund:innen eine vielfältige Produktpalette anzubieten.

Zu berücksichtigende Nachteile

Mit White Labeling sind auch Herausforderungen verbunden. Ein großes Manko ist die mangelnde Kontrolle über die Qualität und die Merkmale der Produkte. Da die Herstellung ausgelagert ist, hast du möglicherweise nur begrenzten Einfluss auf die Produkteigenschaften. Es ist wichtig, einen Hersteller mit Produkten zu finden, die du selbst verwenden würdest, damit du bei deinen Kund:innen weiterhin einen positiven Eindruck hinterlässt. 

Es besteht auch das Risiko, dass du einer geringeren Markenabgrenzung, weil die Konkurrenz möglicherweise ähnliche White-Label-Produkte anbietet. Das kann zu verstärktem Preiswettbewerb und potenziell niedrigeren Gewinnmargen führen. 

Eine Alternative, die du in Betracht ziehen solltest, ist Private Labeling, das ähnlich funktioniert wie White Labeling. In diesem Fall kreiert und produziert ein Hersteller ein Produkt nur für dich und deine Marke. Das garantiert Einzigartigkeit, kann aber teurer sein.

Auswirkungen für Verbraucher:innen

Für Kund:innen bedeuten White-Label-Produkte oft den Zugang zu einer größeren Auswahl an Optionen zu wettbewerbsfähigen Preisen. Allerdings können sie auch mit Qualitätsunterschieden zwischen verschiedenen Marken konfrontiert werden, die dieselbe Art von White-Label-Produkten verkaufen. Kund:innen, die Wert darauf legen, dass ein Produkt einzigartig oder handgefertigt ist, haben es durch White-Label-Produkte schwer, einzigartige Artikel zu finden. 

Es ist wichtig, dass du deine White-Label-Lieferant:innen sorgfältig überprüfst, um sicherzustellen, dass sie dir zuverlässige, qualitativ hochwertige Produkte bieten, die deinen Markenwerten und Kundenerwartungen entsprechen. Je nachdem, welche Art von Kund:innen du ansprichst, solltest du dir überlegen, wie hoch der Anteil von White-Label-Produkten in deinem Unternehmen sein soll und ob diese Art von Produkten zu deiner Mission und dem Wert, den du den Kunde:innen bietest, passt.

Wie du dein eigenes White-Label-Unternehmen gründest

Die Gründung eines White-Label-Unternehmens kann spannend und profitabel sein. Sie erfordert jedoch ein hohes Maß an Sorgfalt und Vorbereitung. So legst du los.

1. Betreibe Marktforschung

Identifiziere zunächst eine Nische mit hoher Nachfrage und relativ geringem Wettbewerb. Analysiere potenzielle Kund:innen und ihre Bedürfnisse sowie vorhandene Lösungen und andere Marken, die ähnliche Produkte verkaufen. Diese Recherche wird dir helfen, Artikel auszuwählen, die sich unter deiner Marke gut verkaufen. Du wirst außerdem leichter herausfinden, wie du dich von anderen Marken im gleichen Bereich abheben kannst (mehr dazu weiter unten).

Wenn du bereits Unternehmen und einen Kundenstamm hast, kannst du auch das Feedback dieser Leute nutzen. Du kannst häufige Wünsche als Anregung nehmen oder nach Artikeln suchen, die deine beliebten Produkte ergänzen würden.

2. Finde zuverlässige Lieferant:innen

Suche nach seriösen Hersteller:innen, die hochwertige White-Label-Produkte produzieren. Besuche Messen, suche in Online-Verzeichnissen und vernetze dich mit Branchenexpert:innen, um die richtigen Partnerunternehmen zu finden. 

Vergiss nicht, potenzielle Lieferant:innen gründlich zu überprüfen, bevor du dich entscheidest. Du solltest ein Produkt selbst ausprobieren, bevor du dich entscheidest, es in dein eigenes Angebot aufzunehmen.

3. Entwickle deine Marke

Es ist wichtig, eine einzigartige Markenidentität zu schaffen, die bei deiner Zielgruppe Anklang findet. Dazu gehört eine visuelle Identität. 

  • Ein Logo entwerfen

  • Markenfarben wählen

  • Konsistente Designelement auswählen

  • Art Direction, die diese Attribute vereint

Es bedeutet auch, eine attraktive Geschichte zu schreiben. 

  • Wofür steht deine Marke?

  • Welche Persönlichkeit hat sie? 

  • Hast du ein Leitbild? 

  • Was sind die Kernwerte deiner Marke? 

  • An wen richtet sich dein Angebot?

Erzähle deinen Kund:innen etwas Inspirierendes über deine Marke, etwas, mit dem sie sich identifizieren können und mit dem du sie an dich binden kannst. 

Vielleicht am wichtigsten: Deine White-Label-Produkte sollten sich durch die Bilder und die Markenführung von der Konkurrenz abheben, sodass du eine bessere Chance hast, aufzufallen und wahrgenommen zu werden.

4. Strukturiere dein Unternehmen

Der rechtliche Aspekt ist bei der Gründung eines White-Label-Unternehmens entscheidend, damit du später nicht auf Probleme stößt. Entscheide dich für eine Unternehmensstruktur (z. B. GmbH, AG) und registriere dein Unternehmen. Besorge alle erforderlichen Lizenzen und Genehmigungen und richte ein Geschäftsbankkonto ein. Es kann sinnvoll sein, dir für Rechtsfragen und Buchhaltung professionelle Hilfe zu holen, um sicherzustellen, dass du alle Vorschriften für eine Geschäftstätigkeit an deinem Standort erfüllst.

5. Bring deine Produkte auf den Markt und vermarkte sie

Sobald du deine Produkte bezogen und deine Marke etabliert hast, ist es an der Zeit sie auf den Markt zu bringen. Du solltest eine Marketingstrategie entwickeln, die Folgendes umfassen könnte:

Nutze diese Plattformen, um die Persönlichkeit und Präsenz deiner Marke aufzubauen und um zu kommunizieren, wie du deinen Zielkund:innen einen Mehrwert bietest. Es ist in Ordnung, klein anzufangen, wenn du gerade erst startest – beispielsweise nutzen Unternehmen bezahlte Werbung häufig erst zu einem späteren Zeitpunkt. All das wird dir helfen, deine Zielkund:innen zu erreichen und mit dem Verkauf deiner White-Label-Angebote zu beginnen.

Die White-Label-Strategie kann für dein Unternehmen einen großen Fortschritt bedeuten. Egal, ob du Einzelunternehmer:in bist oder ein Kleinunternehmen leitest, sie bietet dir eine einzigartige Gelegenheit, deine Produktlinie zu erweitern und deine Marke zu stärken – ganz ohne hohe Investitionen in die Produktentwicklung. Diese Praxis ist aus gutem Grund in so vielen Branchen verbreitet: Sie ist effizient, skalierbar und anpassbar. Bevor du voll einsteigst, solltest du dir nur sicher sein, dass du dich gründlich informiert hast.

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