Machen Wissen
zurück

So wirst du Freiberufler:in

Lade dir unser kostenloses Handbuch herunter, das dir beim Start deines Unternehmens als Freiberufler:in helfen wird.

Die eingegebene E-Mail-Adresse ist ungültig.

Vielen Dank für deine Anmeldung.

Die freiberufliche Tätigkeit ist ein erfüllender und anspruchsvoller beruflicher Weg, für den sich jedes Jahr Millionen von Kulturschaffenden und Consultants entscheiden. Bevor du dich freiberuflich selbstständig machst, musst du verschiedene Faktoren berücksichtigen: ob der Lebensstil zu dir passt, welche Dienstleistungen du anbieten möchtest und alle Einzelheiten, die notwendig sind, um Kund:innen zu gewinnen und dein Tagesgeschäft zu organisieren. 

In diesem Leitfaden erfährst du, wie du Freiberufler:in wirst und wie du mit jeder Art von freiberuflicher Tätigkeit erfolgreich sein kannst – von der Fotografie bis hin zum Webdesign

Finde heraus, ob die Freiberuflichkeit zu dir passt

Bevor du freiberuflich tätig wirst, ist es hilfreich, dir über deine Prioritäten und Ziele klar zu werden und zu prüfen, ob sie mit der Realität des Lebens als Freiberufler:in übereinstimmen. 

Das erste, was allen Freiberufler:innen klar sein sollte, ist: Du bist dein eigener Chef. Das bedeutet, dass du die Möglichkeit hast, flexibel deine Preise festzulegen und deinen Zeitplan zu gestalten. Außerdem bist du für alles verantwortlich, was zur Führung eines Unternehmens gehört: Marketing, Buchhaltung, Arbeitsplanung und die Suche nach einer geeigneten Krankenversicherung

Im Folgenden findest du ein paar wichtige Überlegungen, die du anstellen solltest, um herauszufinden, ob die Freiberuflichkeit der richtige Weg für dich ist: 

Verfügst du über die erforderlichen Kompetenzen für die freiberufliche Arbeit? 

  • Praktische oder fachbezogene Erfahrung: Überlege dir, wie viel Erfahrung du in deinem Fachgebiet hast und wie dein Kompetenzspektrum aussieht.

  • Emotionale Intelligenz: Wenn du freiberuflich tätign werden möchtest, musst du dir über deine „Soft Skills“ im Klaren sein. Beispielsweise über deine Anpassungsfähigkeit und deine Kommunikationsfähigkeit. 

Bist du finanziell bereit, den Sprung zu wagen? 

  • Rücklagen als Sicherheit: Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Arbeitsstelle, bei der du dich auf ein festes Gehalt verlassen kannst, bedeutet der Schritt in die Selbstständigkeit für Freiberufler:innen unberechenbare Zahlungsströme. Dies gilt vor allem in der Anfangsphase. Am besten sparst du mindestens den Betrag für die Ausgaben von sechs Monaten oder stellst gegebenenfalls mit deinem Partner oder deiner Partnerin einen Finanzplan auf. 

  • Krankenversicherung: Wenn du vorhast, deine Arbeitsstelle zu kündigen und dich hauptberuflich als Freiberufler:in selbstständig zu machen, wirst du nicht automatisch eine Krankenversicherung haben. Erkundige dich, welche Krankenversicherungsoptionen dir in deiner Region zur Verfügung stehen, oder prüfe, ob du über die Versicherung deines Partners oder deiner Partnerin versichert werden kannst. 

  • Steuern: Da Freiberufler:innen selbstständig sind, werden die Steuern nicht automatisch von deinen Gehaltszahlungen abgezogen, wie bei einem herkömmlichen Beruf. Du musst pro Quartal mindestens 25 % deines Einkommens versteuern, je nachdem, wo du wohnst. 

Überwiegen die Vorteile deiner Meinung nach gegenüber den Herausforderungen? 

  • Zu den Herausforderungen gehören: unregelmäßige Arbeitszeiten, schwankendes Einkommen, fehlende automatische Krankenversicherung und eine komplexere Einkommenssteuererklärung. 

Kannst du den zeitlichen Aufwand auf dich nehmen? 

Wenn du nicht über die Mittel verfügst, um dir ein sicheres finanzielles Netz aufzubauen, oder wenn du dir nicht sicher bist, ob eine hauptberufliche Tätigkeit als Freiberufler:in der richtige Lebensstil für dich ist, empfiehlt es sich, in Teilzeit zu beginnen. Wenn du die Vor- und Nachteile der Freiberuflichkeit mit weniger Risiko kennenlernst, hilft dir das vielleicht dabei zu entscheiden, ob es die richtige Option für dich ist. Und du kannst damit beginnen, dir ein Sicherheitspolster anzusparen. 

Mehr erfahren: Ist Freelancing das Richtige für mich?

Festlegung deiner Nische und deiner Dienstleistungen als Freiberufler:in

Wenn du dich für eine freiberufliche Tätigkeit entschieden hast, sollte der erste Punkt auf deiner To-Do-Liste lauten: Lege die Nische deiner freiberuflichen Tätigkeit fest. 

Bei einer Nische handelt es sich um einen bestimmten Teilbereich eines Fachgebiets. Veranschaulichen lässt sich das zum Beispiel an dem Unterschied zwischen Verfasser:innen von Marketinginhalten allgemein und Verfasser:innen von Marketing-E-Books. Anhand deiner Nische lassen sich dein Zielpublikum, dein Dienstleistungsangebot und dein gesamtes Markenführungsprofil bestimmen. 

Um herauszufinden, wodurch sich deine Kompetenzen auszeichnen, solltest du dir zunächst die folgenden drei Fragen stellen: 

  • In welchen Bereichen verfüge ich über Expertise? 

  • Welche meiner Kompetenzen kann ich vermarkten, und wofür kann ich mich begeistern? 

  • Welche Dienstleistungen sind in meinem Bereich gefragt, und welche Besonderheiten kann ich diesbezüglich anbieten? 

Sobald du die Nische gefunden hast, kannst du die Dienstleistungen, die du deiner Kundschaft anbieten möchtest, eingrenzen und beschreiben. Wenn du zum Beispiel SEO-Consultant bist, könntest du Dienstleistungen wie „Wettbewerbsanalyse“ oder „Umfassendes SEO-Audit“ anbieten und beschreiben, wem diese Dienstleistungen den größten Mehrwert bieten und warum. 

Mehr erfahren: Finde deine Freelance-Nische und erstelle ein Portfolio

Erstellung deiner Website als freiberuflich arbeitende Person

Alle Freiberufler:innen sollten ihre Marke und ihre Dienstleistungen auf ihrer eigenen Website präsentieren. Eine professionell aussehende Website verschafft dir einen Vorteil gegenüber Freiberufler:innen, die sich nicht die Zeit nehmen, sich eine Homepage im Internet zu erstellen. Außerdem wirkst du glaubwürdiger auf deine Kundschaft. 

Deine Website als freiberuflich arbeitende Person in neun einfachen Schritten erstellen:

  1. Name Dein freiberufliches Geschäftsmodell: Entscheide, ob du unter deinem Namen oder unter dem Namen eines von dir gegründeten Unternehmens firmieren möchtest. 

  2. Registrierung einer Website-Domain: Verwende deinen Unternehmensnamen, um die Adresse zu erstellen, unter der deine Website gehostet werden soll.

  3. Auswahl eines Website-Templates: Wähle ein schön gestaltetes Website-Template, damit du die Website problemlos erstellen kannst, selbst wenn du keine Programmierkenntnisse hast. 

  4. Entwicklung deiner persönlichen Markenführung: Entscheide dich für die Farbpalette, die Schriftarten und das Logo, die das Erscheinungsbild deiner Identität als Freiberufler:in prägen werden. 

  5. Definition deiner Markenpersönlichkeit: Gestalte die Philosophie und Persönlichkeit deines freiberuflichen Unternehmens. 

  6. Beschreibung von dir und deinem Unternehmen: Hebe die Ziele deines Unternehmens und die Handlungsaufforderungen in den Texten auf deiner Homepage und deiner Informationsseite hervor. 

  7. Präsentation deines freiberuflichen Portfolios: Zeig deine besten Arbeiten, die zu deiner Nische passen.

  8. Vorstellung deiner Dienstleistungen als Freiberufler:in: Nenne und beschreibe deine Dienstleistungen, einschließlich der Preise und einer Handlungsaufforderung, aus der hervorgeht, wie Kund:innen dich für diese Dienstleistungen beauftragen können. 

  9. Hinzufügung einer Kontaktmöglichkeit: Füge eine Kontaktseite und ein Online-Buchungssystem ein, damit es einfach ist, dich bezüglich deiner Arbeit zu kontaktieren. 

Mehr erfahren: Checkliste: Erstellung deiner Website als freiberuflich arbeitende Person

Beispiel für eine Squarespace-Portfolio-Website

Festlegung deiner freiberuflichen Honorare und Abrechnung mit Kund:innen

Als Freiberufler:in entscheidest du selbst, wie viel Geld du für deine Arbeit bekommst. 

Um deine Honorare als freiberuflich arbeitende Person zu berechnen, solltest du Folgendes beachten: 

  • Was du verdienen musst: Beziehe alles mit ein, angefangen von Miete/Hypothek und Rechnungen bis hin zur Rücklage von mindestens 25 % deines Einkommens für Steuern. 

  • Was du verdienen möchtest: Überlege dir, welche Anschaffungen, Aktivitäten und Ersparnisse für Notfälle du benötigst, um deine Lebensqualität zu sichern. 

  • Was die Kund:innen zu zahlen bereit sind: Erkundige dich nach den aktuellen Marktpreisen für Freiberufler:innen mit deiner Erfahrung in deiner Branche. 

Suche alle Informationen zusammen und berechne deine durchschnittlichen Lebenshaltungskosten (was du verdienen musst und was du verdienen möchtest). Schaue dir außerdem an, was deine Kund:innen zu zahlen bereit sind. Auf dieser Grundlage kannst du dein Basishonorar festlegen und bestimmen, wie du es auf verschiedene Arten von Aufträgen als Freiberufler:in anwenden kannst. Je nach Umfang und Dauer eines Auftrags können Freiberufler:innen zum Beispiel nach Zeitaufwand (z. B. 80 Euro/Stunde) oder zu einem Festpreis (2.000 Euro/Projekt) abrechnen. 

Wenn du deine Preise festgelegt hast und mit der Arbeit beginnst, solltest du wissen, wie du deinen Kund:innen am besten Rechnungen stellst, damit du pünktlich und korrekt bezahlt wirst. Stelle deinen Kund:innen entweder zu Beginn eines Vertrags oder nach Abschluss der Arbeit immer eine Rechnung aus. Auf jeder Rechnung sollten folgende Angaben stehen: Der Rechnungsbetrag, die Zahlungsbedingungen (z. B. NETTO 30, d. h. die Zahlung ist in 30 Tagen fällig) und eine Säumnisgebühr (z. B. 10 %, wenn die Zahlung nach 30 Tagen eingeht). 

Unabhängig davon, welchen Betrag oder welches Honorar du berechnest, solltest du deine Arbeitszeit für die einzelnen Kund:innen erfassen und für deine Rechte eintreten, wenn ein Kunde oder eine Kundin mit der Zahlung in Verzug ist. Deine Zeit und deine Kompetenzen sind wertvoll. Du verdienst, dafür angemessen und schnell bezahlt zu werden. 

Mehr erfahren: Freiberufliches Einkommen: 101 Honorare festlegen und Rücklagen für Steuern

Kundschaft von Freiberufler:innen finden und gewinnen

Wenn du gerade erst mit der Freiberuflichkeit beginnst, kann es dir schwierig erscheinen, einen Auftrag zu ergattern. Wenn du jedoch mit Leidenschaft und Motivation dabei bist, und Freiberufler:in werden möchtest, gibt es eine Reihe von Kanälen, über die du Beziehungen pflegen und Kund:innen von Freiberufler:innen finden kannst. 

Die gängigsten Wege, um Arbeit als Freiberufler:in zu finden, sind Folgende: 

Aufbau deiner Online-Präsenz. Wenn du Zeit in eine Strategie für die Vermarktung deiner Tätigkeit als Freiberufler investierst, wird es dir leichter fallen, neue Kunden zu gewinnen und dir einen glaubwürdigen Ruf aufzubauen. Gestalte deine Freelancer-Website, richte Social-Media-Konten mit deiner eigenen Social-Media-Strategie ein und überlege dir, einen mit deiner Website verbundenen Blog und/oder einen Newsletter zu starten. 

Mobilisierung deines Netzwerks. Jeder hat ein Netzwerk. Als Freiberufler:in ist dein Netzwerk dein wichtigstes Instrument, um Kund:innen zu finden. Vielleicht hast du bereits ehemalige Kolleg:innen, von denen du Leads bekommen kannst. Es ist jedoch wichtig, ein Netzwerk aufzubauen, das ein größeres Potenzial an qualifizierten Leads bietet. Du kannst dieses Netzwerk aufbauen, indem du proaktiv Beziehungen zu anderen Freiberufler:innen in deiner Branche pflegst und auf Branchenveranstaltungen Networking betreibst. 

Kaltakquise. Dieser Ansatz ist sinnvoll, wenn du als Freiberufler:innen gerne nach Unternehmen recherchierst, die deine Dienste zu benötigen scheinen, und ihnen dann unaufgefordert ein Angebot schickst. Das Wichtigste bei der Kaltakquise ist, dass du deine Nachricht persönlich gestaltest und darlegst, warum und inwiefern du der Meinung bist, dass deine Dienstleistungen für das Unternehmen von Vorteil sind – und nicht einfach nur allgemeine Werbebotschaften an irgendjemanden schickst. 

Suche nach Freelance-Marktplätzen. Es gibt einige Websites, die dir die Möglichkeit bieten, dein eigenes freiberufliches Profil zu erstellen und eine Vielzahl von Projekten anzuzeigen oder Benachrichtigungen darüber zu erhalten. Dieser Ansatz unterscheidet sich von den anderen, da diese Marktplätze in der Regel einen Prozentsatz deines Verdienstes einfordern. Deshalb solltest du diese Gebühr einkalkulieren, wenn du diesen Weg beschreitest. 

Wenn du anfängst, Kund:innen zu akquirieren, solltest du immer den Projektumfang klären, den Zeitplan abstimmen, einen Projektpreis vereinbaren und einen Vertrag unterschreiben, in dem diese Einzelheiten und deine Rechte als Freiberufler:in festgehalten sind. 

Mehr erfahren: So gewinnst du als Freiberufler:in deine Kund:innen

Zeitmanagement als Freiberufler:in

Eine der größten Umstellungen als Freiberufler:in besteht darin, dass du dir deine Zeit einteilen musst. Es ist deine Aufgabe, ein Gleichgewicht und Grenzen zwischen deinem Arbeits- und Privatleben zu schaffen und einen Zeitplan zu erstellen, mit dem du Fristen einhalten und deinen Kund:innen qualitativ hochwertige Ergebnisse liefern kannst. 

Mithilfe dieser wichtigen Tipps schaffst du es, dir deine Zeit effizient einzuteilen: 

Sorge für einen effektiven Tagesablauf. Alle arbeiten auf unterschiedliche Weise optimal und richten ihre eigene Work-Life-Balance fest. Wenn du freiberuflich tätig wirst, ist es völlig normal, dass du eine Anpassungsphase durchlebst, in der du lernst, Prioritäten zu setzen und deine Arbeitsabläufe mit deinem Privatleben in Einklang zu bringen. Zu Beginn solltest du einen Tagesplan aufstellen, den du als Grundlage für deine Wochen- und Monatsplanung verwenden kannst. Wenn du zum Beispiel weißt, dass du dich morgens am besten konzentrieren kannst, ist es vielleicht am sinnvollsten, einen Zeitplan zu erstellen, bei dem deine wichtigsten Aufgaben in den Morgenstunden erledigt werden und du den Rest der Arbeit auf die restlichen Stunden des Tages verteilst.

Achte auf deine freie Zeit und deine Energie. Auszeiten zu haben, ist für jeden wichtig, besonders aber für Freiberufler:innen. Sei es, um einen Nachmittagsspaziergang zu machen oder eine ganze Woche frei zu nehmen. Der beste Weg, einem Burnout vorzubeugen, besteht darin, Projekte oder Pläne abzulehnen, wenn du dich überfordert fühlst, eine Auszeit einzuplanen und deine Zeit für deine Selbstfürsorge zu nutzen. 

Erwartungen der Kundschaft festlegen. Vom Umgang mit Anfragen, die den Rahmen sprengen, bis hin zur Beantwortung von E-Mails der Kundschaft ist die Steuerung der Erwartungen der Kundschaft ein wichtiger Bestandteil, um deinen Zeitplan im Gleichgewicht zu halten und die Kund:innenbeziehungen zu pflegen. Wenn du zum Beispiel deinen Arbeitsplan so gestaltet hast, dass du nur an bestimmten Tagen/Stunden für Kund:innengespräche zur Verfügung stehst, solltest du deine Kund:innen immer im Voraus über deine Termine informieren. 

Mehr erfahren: Zeitmanagement für Freelancer:innen 

Ähnliche Artikel

  1. Wissen

    Checkliste: In 9 Schritten zu deiner Freelance-Website

    Checkliste: In 9 Schritten zu deiner Freelance-Website

  2. Wissen

    Zeitmanagement für Freelancer:innen

    Zeitmanagement für Freelancer:innen

Abonnieren

Melde dich an, damit Squarespace dir aktuelle Blogeinträge und Updates von DURCHSTARTEN sowie Infos zu Werbeaktionen und Partnerschaften schickt.

Die eingegebene E-Mail-Adresse ist ungültig.

Vielen Dank für deine Anmeldung.