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Nik Sharma darüber, wie man mit Essen seine eigene Geschichte erzählt

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Lebensmittelautor, Fotograf, Kochbuchautor und Rezept-Entwickler Nik Sharma zog ursprünglich von Bombay in die USA, um Molekularbiologie zu studieren. Nach seinem Master-Abschluss beschloss er jedoch, einen Karriereweg einzuschlagen, der sich eher auf Essen konzentriert. Nachdem er einen preisgekrönten Food-Blog gestartet und mehrere Kochbücher geschrieben hat, ist für Nik und seine Fans klar, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. Squarespace hatte die Gelegenheit, sich mit Nik zusammenzusetzen, um mehr darüber zu erfahren, wie er diesen Karrierewechsel vollzogen hat, wie er Inspiration für seine Rezepte findet und welche Ratschläge er für andere aufstrebende Autoren mit einer Vorliebe für Essen hat.

SQUARESPACE: 2011 hast du beschlossen, deine Website zu starten, einen Blog namens A Brown Table. Zu diesem Zeitpunkt hattest du bereits Biochemie studiert und einen Master in Public Policy gemacht. Was hat dich inspiriert, diese Plattform zu schaffen, bei der Essen im Mittelpunkt steht?

Nik Sharma: Zu dieser Zeit war ich völlig in die akademische Welt und die Forschung vertieft, und ich wollte für meine Freunde kochen, um Spaß zu haben und außerhalb der Arbeit kreativ zu sein. Blogs waren damals sehr beliebt, und auf Drängen meiner Freunde und meiner Familie wurde A Brown Table geboren. Ich dachte, es wäre eine gute Möglichkeit für mich, das Essen, das ich gekocht und gerne gegessen habe, mit anderen zu teilen. Es wurde jedoch auch zu einer Möglichkeit für mich, einen visuellen Blick für Essen zu entwickeln und zu teilen. Ein Blog ist von Natur aus eine visuelle Plattform, und dadurch hatte ich die Gelegenheit, etwas Neues zu lernen: Foodstyling und Fotografie.

SQSP: Seit dem Start deines Blogs bist du Schriftsteller, Koch, Fotograf und Rezeptentwickler. Indem du all diese Rollen ausfüllst, hast du im Grunde die volle kreative Kontrolle über deinen Output. Gibt es einen Teil des Prozesses, den du besonders befriedigend findest? 

NS: Schwierige Frage. Es fällt mir schwer, diese verschiedenen Aspekte meines kreativen Prozesses voneinander zu trennen, da sie alle meine Arbeit auf unterschiedliche Weise beeinflussen und ich darin geschult bin, sie alle gleichzeitig zu nutzen. In meiner Karriere im kulinarischen Bereich hatte ich das große Glück, das Essen, das ich liebe, nicht nur zu kochen und zu teilen, sondern auch die visuelle Ästhetik darum herum zu kreieren. Manchmal ist das herausfordernd, aber es hilft mir, mit Essen meine eigene Geschichte zu erzählen.

SQSP: Dein neues Kochbuch, The Flavor Equation: The Science of Great Cooking, ist im Oktober erschienen. In diesem Buch untersuchst du, welchen Einfluss unterschiedliche wissenschaftliche Faktoren darauf haben, wie wir Essen erleben. Wie beeinflussen diese deine Herangehensweise an das Kochen?  

NS: Bei The Flavor Equation geht es um die verschiedenen Komponenten, aus denen sich der Geschmack von Essen zusammensetzt und die einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung haben. Lebensmittel sind dynamisch, und wir interagieren ständig mit den Zutaten unserer Mahlzeiten. Diese Zutaten wiederum interagieren mit uns. Die beiden häufigsten Elemente des Geschmackserlebnisses sind Aroma und Geschmack, aber es steckt noch so viel mehr in dieser Erfahrung. Man muss nur daran denken, welche Emotionen die eigene Stimmung beeinflussen, wenn man kocht oder isst, und wie das Essen wiederum die Emotionen beeinflussen kann. Wenn zum Beispiel die Lieblingsmannschaft ein Spiel gewinnt, nimmt dann der Appetit zu, und sehnt man sich nach einer bestimmten Art von Essen? Mit unseren Augen und Ohren können wir feststellen, ob unsere Lebensmittel köstlich schmecken: Die tiefrote Farbe einer reifen Erdbeere oder das leichte Klopfen auf eine Wassermelone, um die Reife zu prüfen – das sind beides Indikatoren für einen süßeren Geschmack. Sogar das Mundgefühl oder die Textur von Lebensmitteln hilft uns, den Geschmack zu schätzen: Eine leichte Veränderung der vertrauten Form einer Schokoladentafel kann den Eindruck erwecken, dass sie nicht so gut schmeckt, obwohl das Rezept für die Zubereitung nicht verändert wurde.

An das Aroma erinnern wir uns, wenn wir nostalgisch an ein bestimmtes Gericht zurückdenken. Und manche Düfte regen den Appetit an, während andere das komplette Gegenteil bewirken. Die letzte Komponente dieser Gleichung ist der Geschmack – sauer, süß, herzhaft (umami), bitter und salzig. Es gibt einen Geschmack, den ich in dieses Buch aufgenommen habe: den Geschmack von Fett bzw. „Oleogustus“ – es ist noch kein offizieller Geschmack, aber es gibt eine wachsende Anzahl von Studien, die diese Theorie stützen. Schließlich ist da noch die Schärfe oder Würze – dabei handelt es sich nicht um einen Geschmack, sondern eher eine um Reaktion auf Irritationen, die durch bestimmte Substanzen im Essen hervorgerufen werden, etwa das Capsaicin in Chilischoten, das inzwischen sehr beliebt ist. Für mich war es wichtig, all diese Komponenten in dem Buch zusammenzubringen, da sie alle unsere Geschmackswahrnehmung beeinflussen. 

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SQSP: Hattest du vor dem Verfassen dieses Buchs bereits andere Möglichkeiten erforscht, wie Wissenschaft deinen Blick auf Essen beeinflusst hat?

NS: Mein akademischer Hintergrund ist naturwissenschaftlich und politisch, und dort ist mir zuerst aufgefallen, wie die Wissenschaft das Kochen und Essen und unser Verhalten beeinflusst. Später habe ich als Fotograf bei einem Start-Up für Lebensmittellieferungen gearbeitet, wo ich erlebt habe, wie das Verbraucherverhalten mithilfe von Daten und Analytics beobachtet wurde und wie die Menschen auf verschiedene Lebensmitteloptionen auf Speisekarten reagierten. 

SQSP: Was erhoffst du dir für deine Leser durch die Lektüre von The Flavor Equation, in Bezug auf die Anwendung dieser Lektionen auf ihre eigenen Ess- und Kochrituale?

NS: Mein wichtigstes Fazit liegt darin, darauf zu achten, wie der eigene Körper und Geist auf das Essen reagieren, das man kocht und isst. Essen und Kochen kann und ist eine äußerst reichhaltige Erfahrung auf verschiedenen Ebenen, weil es so viele verschiedene Sinne einbezieht, die uns darüber informieren, ob wir dieses Erlebnis mögen oder nicht. Es hat mir geholfen, zu einem sehr viel bewussteren Koch zu werden, und wird das hoffentlich auch für meine Leser tun. Es beflügelt mich, zu wissen, was in einem Topf auf dem Herd passiert, warum Zutaten so schmecken wie sie schmecken, oder auch warum sich das Essen während des Kochens verändert. 

SQSP: Viele Menschen haben während der Pandemie mehr Zeit zu Hause verbracht, als sie es für gewöhnlich tun würden. Viele von ihnen haben sich der Kochkunst und dem Kochen zugewandt, um mit externen Stressfaktoren fertigzuwerden. Hast du das Gefühl, dass du Lebensmittel als Quelle des Trostes benutzt hast?

NS: Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, dass ich Essen koche und darüber schreibe. In diesem Sinne ist es einfach meine Arbeit, aber es bietet mir auch eine Möglichkeit, mich wenigstens vorübergehend von der Umwelt abzulenken. Es hilft mir, mich zu konzentrieren. 

SQSP: Hast du als jemand, der mit einem Food-Blog angefangen hat, einen Rat für angehende Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die ihre eigenen Geschichten mitteilen möchten? 

Sei du selbst, sei die Veränderung, die du sehen möchtest, scheue dich nicht, Risiken einzugehen, suche mehr nach Misserfolgen als nach Erfolgen, und schreibe über das Essen, das du liebst und kochen möchtest.  Dein Enthusiasmus wird sich in deiner Arbeit zeigen, wenn du wirklich begeistert bist. 

Möchtest du einen eigenen Blog starten? Besuche Squarespace.com, um deine Geschichte heute mit der Welt zu teilen.

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