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Bildnachweis: Justin Hoch
Die chinesisch-amerikanische Schriftstellerin, Performerin und Comedian Jen Kwok hatte schon immer das Gefühl, dass Kreativität eines ihrer wichtigsten Identitätselemente darstellt. Kwok ist bekannt als Schauspielerin, aber auch für ihre Musik und ihren Podcast. Mit ihren Werken schafft sie Freiräume, ermöglicht den Austausch und fungiert als Vorbild. Ihre Internetpräsenz nutzt sie, um sich mit Followern über verschiedene Plattformen zu vernetzen, wo sie im Laufe der Jahre eine treue Zielgruppe aufbauen konnte.
Vor Kurzem unterhielt sie sich mit Squarespace darüber, welche Rolle entschiedenes Engagement bei ihren kreativen Unternehmungen spielt, was Vorbildfunktionen und Sichtbarkeit für sie als asiatische Frau bedeuten und wie sie ihre engagierten Follower online kultiviert.
Squarespace: Du hast als Schriftstellerin und Performerin eigene Maßstäbe für deinen Erfolg gesetzt. Was hat dich zu einer kreativen Laufbahn inspiriert?
Jen Kwok: Als chinesisch-asiatische Heranwachsende habe ich mich immer als extreme Außenseiterin gefühlt. Aber ich habe ziemlich früh entdeckt, dass für mich Humor und Kunst die besten Möglichkeiten waren, mit anderen und mir selbst Verbindung aufzunehmen. Am lebendigsten habe ich mich gefühlt, wenn ich alleine in meinem Zimmer am Schreiben war oder bei Vorführungen auf der Bühne stand. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Nach einem kurzen Abstecher in die Unternehmenswelt wurde mir klar, dass für mich die einzige Möglichkeit, mein wahres Potenzial zu erschließen – und nicht mein Leben lang unter der verpassten Gelegenheit zu leiden –, darin bestand, mich nicht mehr zu verstecken oder gegen meine kreative Natur anzukämpfen. Einfach ausgedrückt war die Wahl einer kreativen Laufbahn für mich ein Akt der Selbstannahme. Auf diese Weise habe ich voll und ganz Verantwortung übernommen für mich als Person und das, von dem ich denke, dass es meine Bestimmung ist. Und als Frau asiatischer Abstammung war meine Motivation sogar noch höher, ein kreatives Leben anzustreben. Wer seinen ganz eigenen, unkonventionellen Weg findet, und zwar unabhängig davon, was der Rest der Welt dir erzählt hat, erschließt ein enormes Potenzial. Und weil ich mit so wenigen Vorbildern aufwachsen musste, fühle ich mich auch mit verantwortlich dafür, das auszusprechen, was niemand sonst sagt, und die Geschichten zu erzählen, die sonst niemand erzählt. Ich betrachte meine Karriere als Möglichkeit, kontinuierlich meinen Beitrag dazu zu leisten, wovon ich in dieser Welt mehr sehen möchte. Meine Kreativität frei ausleben zu können und damit andere Menschen zu erreichen, ist letztlich das, worüber ich meinen Erfolg definiere.
SQSP: Wie hast du mit dem Aufbau einer Plattform begonnen, um dich mit deiner Zielgruppe zu vernetzen und diese zu erweitern?
JK: Meine ersten Performances fielen in etwa in die Zeit, als YouTube gerade beliebt wurde. Diese frühen Musikvideos haben mir dabei geholfen, für College-Touren im ganzen Land und Live-Performances in NYC gebucht zu werden. Im Laufe der Zeit habe ich meine Experimentierphase mit Twitter, Instagram und Facebook begonnen, um meine Arbeit zu teilen, und diese Plattformen auch genutzt, um offen und ehrlich darüber zu reden, was mir am Herzen liegt, etwa die repräsentative Sichtbarkeit von Vorbildern, psychische Gesundheit, chinesische Hausmannskost oder soziale Gerechtigkeit. Für mich ist der positivste Aspekt an Social Media nicht, wie viele Shares oder Likes ich bekomme, sondern welche dauerhaften Verbindungen sich daraus ergeben. Über die Jahre Geschichten und Ideen mit anderen Künstlern, Schriftstellern und Fans zu teilen ist das, was bedeutsame Veränderungen bewirkt. Für mich geht es in jeder einzelnen dieser Plattformen darum, Arbeiten zu präsentieren, die als Ausgangspunkt dienen können – um ins Gespräch zu kommen oder als Anregung, um in unserem echten Leben aktiv zu werden. Das ist das, was ich an den Leuten schätze, denen ich folge, und das ist auch das, was ich der Welt vermitteln will. Es handelt sich um einen Dialog, der in beide Richtungen funktioniert, nicht um eine einseitige Beziehung von Künstlern Richtung Publikum.
SQSP: Du machst Musik, Podcasts und arbeitest professionell als Schauspielerin. Woran orientierst du dich bei Entscheidungen zur Erstellung von Content und an welchen Projekten du dich beteiligst?
JK: Ich habe gelernt, bei Entscheidungen immer auf mein Bauchgefühl zu hören. Wenn mir eine Idee kommt oder eine Einladung zum Vorsprechen in meinem Posteingang landet, zeigt mir meine allererste Reaktion, welche Art Energie ein potenzielles Projekt zu diesem konkreten Zeitpunkt in mein Leben einbringt. Ich möchte, dass Interessen, Kompetenzen, Zeit und Energie bei mir in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Und wenn ein Projekt dazu passt, sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich es angehen soll. Ein Beispiel hierfür ist meine Arbeit mit einer multikulturellen Produktionsfirma, die von einer Frau geleitet wird und Geschichten aus unterrepräsentierten Communities erzählt. Das Unternehmen hat mich für eine Performance mit Comedy-Elementen im Rahmen einer Live-Show mit weiblichen Storytellern gebucht, später wurde ich engagiert, um Musik für einen von ihnen produzierten Podcast für eine Organisation zu komponieren, die sich auf die Rechte von Hausangestellten konzentriert. Diese Projekte haben für mich gleich eine ganze Reihe Kriterien erfüllt: die Zusammenarbeit mit einer Gruppe Frauen, die eine ähnliche Mission wie ich verfolgt, die Freiheit, meine musikalischen Vorstellungen einzubringen, und der intensive Austausch zwischen führenden weiblichen Stimmen und Aktivisten.
Was meine eigenen Projekte anbelangt, entscheide ich mich immer für solche, die meiner Meinung nach am unmittelbarsten wirken und meine Leidenschaft entfachen. Im Mai launche ich meinen Podcast Unsquishing neu, in dem ich Gespräche mit kreativ tätigen asiatischen Frauen über ihre künstlerische Entwicklung, ihre berufliche Laufbahn und persönliche Erlebnisse rund um Identität und psychische Gesundheit präsentiere. Gerade jetzt ist es für mich enorm wichtig, diese Gespräche der Allgemeinheit zugänglich zu machen, und es handelt sich dabei um eine direkte Antwort auf die Gewalt in unserem Land, die sich gegen Menschen mit asiatischen Wurzeln richtet. Als die Schießerei in Atlanta passierte, stellte sich in unser Community ein Gefühl der Trauer ein, weil die Geschichten dieser Frauen, der Opfer, nicht wirklich passend erzählt wurden. Dass Stereotypen und unsere Entmenschlichung fortgeschrieben werden konnten, liegt in vielerlei Hinsicht an der Tatsache, dass Geschichten asiatischer Frauen noch nie angemessen im Mainstream aufgegriffen wurden – was kombiniert zu einer Zunahme dieser schrecklichen Hassverbrechen geführt hat. Wenn wir unsere eigene Erzählung kontrollieren können und unsere eigenen Stimmen hören lassen, können wir uns selbst genau so darstellen, wie wir gesehen werden möchten: als die intelligenten, wertvollen, komplexen und vielschichtigen menschlichen Wesen, die wir sind. Die Frauen, mit denen ich mich im Laufe dieser Reihe unterhalten habe, inspirieren mich wirklich enorm mit ihren Geschichten von Beharrlichkeit und darüber, wie sie permanent daran arbeiten, ihre eigene Denkweise zu expandieren (daher auch der Name, denn in etwa das bedeutet „unsquish“ im Englischen), um mehr Raum für andere und sich selbst zu schaffen.
SQSP: Wie beeinflussen dein Engagement und deine Identität deine Arbeit?
JK: Meine Identität beeinflusst so ziemlich alles, was ich tue. Mein Ziel ist es, bei meiner Arbeit persönlich und wahrheitsgetreu vorzugehen. Meine sich entwickelnde Erfahrung als asiatisch-amerikanische Frau wirkt sich auf jeden Aspekt meiner beruflichen Karriere aus, das kann mein künstlerischer Standpunkt, mein Selbstbewusstsein oder auch die Art und Weise sein, wie Menschen mich wahrnehmen, wenn ich einen Proberaum betrete. Das Bewusstsein über mein Verhältnis zu meiner eigenen Identität war entscheidend dafür, meine Stärken zu erschließen und selbst zu definieren, wer ich bin – unabhängig davon, was andere denken. Und dabei waren Engagement und Aktivismus von enormer Bedeutung, denn wenn ich an mich selbst glaube, glaube ich auch an andere. Wer wirklich Verantwortung für diese Art Potenzial übernimmt, muss Stellung beziehen, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt, und anderen die Gelegenheit geben, sich ebenfalls zu positionieren. Das tue ich. Das bedeutet, meine Ressourcen und Kompetenzen in erster Linie für Projekte und Anliegen zu nutzen, die auf die Änderung abzielen, die ich in der Welt sehen möchte.
SQSP: Welche Rolle hat deine Online-Präsenz für deine erfolgreiche Karriere gespielt?
Der Aufbau einer Internetpräsenz hat mir ermöglicht, mit so vielen unterschiedlichen Facetten meiner Persönlichkeit zu experimentieren und diese auszudrücken. Wenn man einen Song oder ein Musikvideo online postet, erreicht man damit so viel mehr Menschen als bei einem Auftritt in einer Bar in NYC an einem Dienstagabend. Über Twitter kann ich meine Meinungen und Erlebnisse relativ ungefiltert teilen, und es ist enorm wichtig, gerade als PoC-Frau deutlich und selbstbewusst zu kommunizieren. Auf Facebook und Instagram bin ich in der Lage, detaillierter auf verschiedene Aspekte meiner Identität und meines persönlichen Lebens einzugehen. Und die Existenz einer Website ermöglicht mir, mich selbst professionell an einem zentralen Ort zu präsentieren. Mit der Kombination dieser unterschiedlichen Plattformen gelingt es mir, gebucht zu werden, Ventile für meine Kreativität zu finden, eine Community aufzubauen und weiter über Erzählungen zu dokumentieren, wer ich als Künstlerin und als Person bin.
SQSP: Welche Pläne hast du für die weitere Entwicklung deiner Plattform?
JK: Meine Plattform soll sich so entwickeln, dass sie meine kreative Arbeit unterstützt, wie auch immer sich diese zu einem bestimmten Zeitpunkt gestalten mag. Wir alle durchlaufen in unserem kreativen wie privaten Leben verschiedene Entwicklungsstufen und Phasen, deshalb versuche ich, mich im Einklang damit zu bewegen. Das bedeutet, ich kümmere mich nicht weiter um Trends, sofern sie mich nicht wirklich ansprechen oder mir sinnvoll erscheinen. Mir geht es bei der Nutzung von Plattformen und Tools eher darum, abzubilden, was mir wichtig erscheint, und sie so einzusetzen, dass sie einen für die Welt bedeutsamen Beitrag leisten – in Form von Musik, Comedy oder über die Moderation von Gesprächen zwischen Künstlern. Für mich geht es in der nächsten Phase darum, Interaktionen zu intensivieren und die Community auszubauen. Ich möchte nicht ins Leere schreien oder singen, und ich glaube, dass so viele Menschen tiefergehende Verbindungen suchen und nicht einfach nur auf ein Herz in einem Video klicken wollen. Ich möchte neue Möglichkeiten finden, andere beim Aufbau ihrer eigenen Beziehungen zu unterstützen und die benötigten Tools zu entwickeln, die sie für ihren eigenen Erfolg brauchen.
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