Lulu LaFortune über die Herstellung von Möbelstücken, die halten

Lulu LaFortune, Designerin aus Los Angeles, glaubt an die Kreation von Möbelstücken, die einen Zweck erfüllen. Bei ihrer Arbeit legt sie besonderen Wert auf klassische handwerkliche Techniken, spricht mit ihren Kreationen aber die moderne Welt an. Squarespace hatte die Gelegenheit, sich mit der Designerin zu unterhalten und sich genauer über ihre Mission, ihre Arbeit während der Pandemie und darüber zu informieren, inwiefern sich das Zuhausebleiben darauf ausgewirkt hat, welche Entscheidungen Menschen im Hinblick auf die Innenausstattung treffen.

SQUARESPACE: Lulu LaFortune Limited ist eine Marke, bei der es um das „gezielte Design der nächsten Erbstücke“ geht. Inwiefern beeinflusst diese Mission deine Arbeit?

Lulu LaFortune: Die Mission, die nächsten Erbstücke zu designen, beeinflusst meine Arbeit in vielerlei Hinsicht. Zunächst einmal ist es so, dass kein Element im Leben eines Menschen überdauern kann, wenn es nicht eine Funktion erfüllt. Jede von mir designte Kreation muss einen Zweck erfüllen, der dem Inhaber erlaubt, eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Der Zweck kann sein, sich daran zu erfreuen oder praktischen Stauraum zu bieten, das muss der Besitzer entscheiden. Bei der Recherche zu diesem Konzept habe ich viele Menschen befragt, warum sie Gegenstände ihrer Eltern aufbewahrt oder warum sie Gegenstände an ihre Kinder weitergegeben haben. Alle Antworten hatten damit zu tun, dass man mit dem jeweiligen Gegenstand intensive Erinnerungen verknüpfte. Ein Beispiel dafür ist eine Frau, die den Schreibtisch ihres Großvaters besitzt, der völlig abgenutzt ist an der Stelle, wo ihr Großvater jeden Abend Karten spielte. Ein weiteres Beispiel ist eine Frau, die einen Beistelltisch aufbewahrt, unter dem sie und ihr Bruder sich als Kinder versteckten und unter den sie ihre Initialen schnitzten. Es sind solche Geschichten und so viele andere, die mich dazu inspirieren, Möbel und Gegenstände zu designen, die dafür gemacht werden, ein Leben lang zu halten. 

SQSP: Seit Beginn der Pandemie verbringen viele Leute plötzlich mehr Zeit als je zuvor zu Hause. Hast du als Designerin das Gefühl, dass die Objekte, die Menschen für ihren privaten Bereich auswählen, ihre Stimmung beeinflussen können?

LL: Ich bin fest davon überzeugt, dass die Gegenstände in deinem privaten Bereich deine Stimmung beeinflussen. Gerade wenn wir alle derart viel Zeit zu Hause verbringen, ist es wichtig, uns mit Dingen zu umgeben, die uns froh und glücklich machen – besonders in so ungewissen Zeiten. Mein Eindruck ist, dass genau deshalb so viele Menschen wieder damit beginnen, Dinge zu sammeln oder mehr Wert auf stilvolle Einrichtung zu legen. Wir Menschen tendieren dazu, Gegenstände aufzubewahren, die uns an schöne Momente oder bestimmte Zeiten in unserem Leben erinnern. Die Designs meiner letzten Möbelkollektion hatte ich schon vor über einem Jahr abgeschlossen, aber als die Welt in Lockdown ging und alle zu Hause bleiben mussten, bekam ich immer stärker das Gefühl, wie wichtig der Hinweis darauf ist, dass diese Kreationen einen glücklicher machen sollen. So ist der Name der Kollektion entstanden. Und ich würde behaupten, es ist einfach unmöglich, dass diese Lampe aus Buntglas dich nicht glücklich macht. Sie hellt die Stimmung in einem ganzen Raum auf! 

SQSP: Die Stücke deiner Kollektion „Joie De Vivre“ spiegeln dein Engagement für Handwerkskunst, bewahren dabei aber freudvolle Aspekte. Wie bist du den Designprozess angegangen, damit beide Elemente intakt bleiben? 

LL: Bei der Planung des Designprozesses wusste ich schon, mit welchen Kunsthandwerkern ich arbeiten würde. Und da ich diese Menschen schon kannte, konnte ich darauf vertrauen, dass ihr handwerkliches Wissen stark genug sein würde, um meine Designs mit Leben zu erfüllen. So war ich in der Lage, bei unseren Treffen zu besprechen, wie jedes einzelne Teil gefertigt würde, ohne Abstriche bei meiner Vision der Kollektion hinnehmen zu müssen.

SQSP: 2020 war ein schwieriges Jahr für so viele Menschen. Warst du bei allem, was vorgefallen ist, eigentlich noch in der Lage, Zeit für kreative Aktivitäten zu finden?

LL: Tatsächlich hatte ich genau wegen der Quarantäne Zeit, kreativ zu werden. Ich war in meinem Leben nonstop aktiv, aber als Covid-19 in den USA Einzug hielt, wurde ich freigestellt. Das ist natürlich absolut kein Idealzustand und es war am Anfang definitiv besorgniserregend. Aber das hat mir die Zeit verschafft, um meine Tagträume wahr werden zu lassen. Es war auch ein fantastisches Timing, weil es sich so toll angefühlt hat, Kunsthandwerker zu unterstützen, bei denen wegen der ungewissen Zeiten viele andere Projekte auf Eis gelegt worden waren.

SQSP: Viele Menschen kaufen immer noch am liebsten online ein. Welche Schritte unternimmst du, um deinen E-Commerce-Shop einsatzbereit zu machen?

LL: Ich habe neulich einen tollen Artikel darüber gelesen, eher kleine Läden statt großer Firmenketten zu unterstützen, da die Quarantäne diese Laden besonders hart getroffen hat. Vor diesem Hintergrund war ich erfreut zu sehen, dass Instagram seine Shop-Funktion innerhalb der App leichter identifizierbar gemacht hat. Wegen dieser neuen Priorität innerhalb der Interface haben ich den E-Commerce-Shop meiner Squarespace-Website mit Instagram verlinkt, damit meine Artikel auf der neu installierten Shopping-Seite angezeigt werden können.

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