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Bianca Jeanty über Networking

In unserem kostenlosen Handbuch erfährst du, wie du dein Unternehmen als Freiberufler:in vermarktest und Kund:innen gewinnst.

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Ein persönliches und berufliches Netzwerk aufzubauen und zu nutzen, erweist sich in allen Phasen einer Karriere oder eines Unternehmensprojekts als hilfreich. Aber bei den ersten Schritte muss man bewusst vorgehen – und das gilt auch für die dauerhafte Pflege eines wertvolles Netzwerks. Wir stellen hier Bianca Jeanty vor, Marketing-Expertin, Strategin und Intrapreneurin, die Einzelpersonen und Kleinunternehmer dabei unterstützt, ihr professionelles Kapital mithilfe von Storytelling zu vermitteln.

Im Video oben gibt Bianca Top-Tipps für Networking und Mentoring im Rahmen von CCNYC’s 2020 Creative Curriculum, gestartet in Partnerschaft mit Squarespace. Sie hat sich auch vor Kurzem mit uns über ihren nicht wirklich geradlinigen beruflichen Werdegang unterhalten, wie sie ihren Beruf mit einer praktizierten Selbstfürsorge vereinbart und warum es so wichtig ist, sich nicht von Angst, sondern von Leidenschaft leiten zu lassen, um die nächsten Schritte der beruflichen Karriere zu identifizieren.

SQUARESPACE: Du bist eine etablierte Strategin, Storytellerin und Netzwerkerin. Hattest du schon immer eine klare Vorstellung von deiner Karriere?

Bianca Jeanty: Absolut gar nicht. Die Vorstellung meiner Karriere gründete schon immer auf Freiheit, aber Klarheit habe ich erst im Laufe der Zeit über das Ausprobieren und Rückschläge gewonnen. Eigentlich hatte ich tatsächlich vor, Zahnärztin zu werden. Das schien mir eine vielversprechende Idee. Ich habe aber schnell bemerkt, dass diese Vision eher damit zusammenhing, es meiner Familie recht machen zu wollen und dafür zu sorgen, niemanden zu enttäuschen. Die Barriere, die mich am meisten Nerven gekostet hat, war die mit der Beantwortung der Frage „Und was kommt als nächstes?“ verbundene Ambiguität. 

Ich hatte mir schon früh geschworen, mich nicht für immer und ewig mit einem Job zufriedenzugeben. Wir loben vielseitige Portfolios – und dieser Ansatz ist auch bei Überlegungen zu professionellem Kapital anwendbar. Genau diese Flexibilität hat es meiner Karriere ermöglicht, Form anzunehmen, insbesondere als ich mich entschloss, das als Gesamtwerk zu konzipieren. Dass ich mich als Strategin, Storytellerin und Netzwerkerin etablieren konnte, verdanke ich in erster Linie Fehlschlägen, aus denen ich wie ein Phönix meine Lektionen lernen konnte. Die unzähligen Stunden, in denen ich versucht habe, für mich zu klären, wie man eine Idee in einer anderen Branche kommuniziert, waren Bestandteil meiner Entwicklung. 

Rückblickend habe ich über Personalentwicklung strategische Arbeit geleistet und gar nicht bemerkt, dass diese Kompetenz zur Anwendung kam. Beispielsweise musste ich meine beste Freundin überzeugen, die Gebühren für mehrere Online-Kurse zu teilen, von denen ich dachte, sie würden mir zum beruflichen Durchbruch verhelfen. Ich hatte mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen, war aber mit ebenso großer Leidenschaft bei der Sache, und das ist angekommen. Das ist vergleichbar mit der Idee, dass du im Bereich Medien und Kommunikation arbeiten möchtest, aber nicht über die sprachlichen Mittel verfügst, um den damit verbundenen Wert zu vermitteln. Um einen beruflichen Werdegang einzuschlagen, auf den ich stolz sein konnte, waren Durchhaltevermögen, Engagement und Ehrlichkeit in Bezug darauf nötig, was mir als Mensch wichtig war.

SQSP: Du hast in deinem Arbeitsleben mutige Entscheidungen getroffen. Wie bestimmst du deine nächste Initiative und woher nimmst du den Mut, die dafür erforderlichen Schritte zu gehen?

BJ: Ich bin allgemein eine neugierige Person. Wenn man darüber nachdenkt, gehört kein Mut dazu, neugierig zu sein. Es geht um das angeborene Bedürfnis, ein tieferes Verständnis zu entwickeln und die Wahrheit zu finden. Und deine Aktionen fallen tendenziell mutiger aus, wenn du sie in einen anderen Rahmen setzt.

Statt mich also zu fragen „Was möchte ich machen?“, stelle ich mir die Frage „Was möchte ich lernen?“. 

Ich glaube daran, dass man jeden Schritt so lohnenswert wie möglich gestalten sollte. Ich weiß auch, dass eine Karriere nur so wertvoll ist wie das Kapital, das du dir angeeignet hast. Dazu gehören der Aufbau eines guten Rufs, die Kultivierung deiner Erfahrung, das Kristallisieren deiner Expertise und ein Set mit vielseitigen Kompetenzen. Meine Erfahrung im Aufbau von Plattformen und Content haben mich gelehrt, wie wertvoll es ist, deine Grundlagen zu festigen, damit du deinen nächsten Schritt selbstbewusst gehen kannst.

Mut bedeutet nicht, dass man keine Angst hat. Und deinen nächsten Schritt festzulegen, kommt nicht einer Validierung deiner Identität gleich. Dein nächster Schritt ist einfach das Mittel, mit dem du herausfinden kannst, was dir wichtig ist. Was mir wichtig ist, sind Liebe, Respekt und Freiheit. Vielleicht wirkt es eigenartig, über diese Werte im Kontext von Karriere oder Beruf zu reden, aber das ist alles relativ. Wenn du den Entschluss fasst, dass deine Leidenschaft für neue Möglichkeiten größer ist als deine Angst, und du die Chance ergreifen möchtest, gemeinsam mit deinen Kollegen etwas aufzubauen, dann hat das für mich eine befreiende Wirkung. 

SQSP: Wie hat deine Lebenserfahrung deine Karriere geformt?

BJ: Ich glaube grundsätzlich fest daran, dass dein berufliches und dein persönliches Ich ein und dieselbe Person sind. Möglicherweise können wir aufspalten, wie wir in neuen Settings operieren. Aber wir bestärken weiterhin unsere Gewohnheiten dazu, durch welchen Filter wir die vor uns liegende Welt betrachten. 

Für mich waren nicht nur die großen Momente im Leben entscheidend, sondern auch die kleineren. An einem gewissen Punkt hatte ich beschlossen, nicht um Hilfe bei einem Projekt zu bitten, weil ich die Erfahrung machen musste, wie es sich anfühlt, wenn jemand sich darüber lustig macht, dass man etwas nicht weiß. Oder die Idee, mein erstes 10-Kilometer-Rennen zu absolvieren: Das klang solange völlig absurd, bis ich winzige Schritte beim Training in Angriff genommen und Durchhaltevermögen aufgebaut hatte. Manchmal begrenzen der Komfort dessen, was wir wissen, und die Version unseres Selbst, die wir für uns annehmen, unsere Möglichkeit, an uns zu glauben.

Berufliche Höhepunkte und persönliche Tiefpunkte zu erleben, erinnert mich daran, dass alles, in das ich meine Energie stecke, allem voran meine Karriere, eine Chance ist, etwas zu lernen. Es geht darum, den Prozess anzunehmen und das, was mich persönlich ausmacht, in allen Bereichen anzuwenden.

SQSP: Du setzt dich dafür ein, Privatleben und Beruf zu trennen und anzuerkennen, dass deine berufliche Tätigkeit nicht mit dir als Mensch identisch ist. Wie setzt du diese Perspektive im Alltag um?

BJ: Ganz ehrlich: Ich habe einen strengen Kalender, mit dem ich meine Prioritäten plane. Und neben unternehmenskritischen Meetings mit Kunden hat auch Selbstfürsorge einen festen Platz in meinem Kalender. Lesen, Beten, Meditieren, Radfahren, mit Freunden und der Familie Kontakt halten, Tanzpausen und auch Reality-TV sind meine Gelegenheiten, mich um mich selbst zu kümmern. Wenn ich diese Dinge nicht routinemäßig priorisiere, um gesund und präsent über den Tag zu kommen, wirkt sich das langfristig tatsächlich auch auf meine Arbeit aus. 

Die Gewohnheit, alle meine Prioritäten zu planen, hilft mir dabei, meinen Tag zu betrachten und zu erkennen, dass ich als Workaholic nicht zwangsläufig ein besserer Mensch werde. Für eine gute Arbeitsmoral braucht man ein gewisses Urteilsvermögen. Damit ist nicht einfach nur kritisches Denken gemeint. Es geht um die Frage: „Wer muss ich in diesem Moment sein, um langfristig das zu erreichen, was ich will?“ 

Ich muss ausgeruht, couragiert, detailorientiert und präsent sein. Und diese Erinnerungen im Kalender helfen mir, mir diese Perspektive dauerhaft zu bewahren.

SQSP: Welche Rolle hat deine Online-Präsenz für deinen Erfolg gespielt?

BJ: Meine Online-Präsenz hat mir definitiv geholfen, leichter gefunden zu werden. Da wir uns in einem frühen Stadium von Interneterlebnissen befinden, können persönliche Erfolge und Rückschläge online präsentiert werden. Aber davon abgesehen ist dein Storytelling entscheidend, damit auch dein Charakter und deine Integrität im selben Maße sichtbar werden. Deshalb ist „Digital Real Estate“ so wichtig, denn es ist quasi dein Abwicklungs-Center. Das ist nicht nur etwas, worauf du zugreifen kannst, sondern etwas, das du in Besitz nehmen und kontrollieren kannst. Social Media sind ein hervorragendes Discovery-Tool, aber das ist nur ein Faktor der Gleichung. 

Als Storyteller reicht es nicht aus, einfach nur anzukündigen, dass ein Projekt stattfindet. Ich bin dafür verantwortlich, konsistent Werte anzubieten, die Vertrauen schaffen und Suchmaschinenoptimierung über alle Plattformen hinweg unterstützen. Das kann ich über E-Mails erreichen, die ich meinen Abonnenten alle 14 Tage sende, über das Hochladen von Blogeinträgen auf meine Website, eine Vorstellung in der Presse oder die Präsentation von bestimmtem Content in Social Media. Diese Elemente untermauern meine Glaubwürdigkeit und die Geschichte, die ich teilen möchte.

Wenn es eine Sache gibt, die ich in diesem Leben gelernt habe, dann ist es die, von deiner eigenen Geschichte Besitz zu ergreifen und sie nicht von einer anderen Person erzählen zu lassen. Und was wie eine Taktik wirkt, um wertvolle Informationen zu generieren, ist dein persönliches Geschenk, das du der digitalen Welt hinterlässt.

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