Gabby Piamonte sagt, ihre Perspektive auf die Medienlandschaft habe sich verändert, seit sie in der Demokratischen Republik Kongo gelandet ist. Sie war dort, um bei der Produktion eines Films für einen befreundeten kongolesischen Filmemacher zu helfen. Gabby erinnert sich daran, vor ihrer Reise mehrmals gewarnt worden zu sein: „Alle meinten: ‚Geh da nicht hin. Das ist gefährlich. Da wirst du entführt. Da herrscht Armut. Du kannst das Wasser nicht trinken.'“ Aber als sie schließlich ankam, war es ganz anders als das, was sie in den Nachrichten oder von ihren Bekannten gehört hatte. „Mir wurde klar, wie falsch wir informiert werden“, erzählt sie.
Das ist ein Teil dessen, was Gabby letztlich dazu motiviert hat, Geschichten zu erzählen, die eine andere Perspektive bieten als die, die bereits – von einem sehr einseitigen Standpunkt aus – erzählt wurden. „Mein Fokus als Filmemacherin liegt darauf, sensationslüsternen Geschichten etwas entgegenzusetzen, insbesondere in marginalisierten Gemeinschaften“, sagt sie. Sie ist außerdem daran interessiert, fesselnde Geschichten zu erzählen, die viel zu lange übersehen oder unterdrückt worden waren.
Gabby ergänzt dieses Ziel durch Fotojournalismus, obwohl sie anmerkt, dass ihre Fotografie für sie sehr viel persönlicher ist. „Es ist eher eine Art, die Welt wirklich zu betrachten. Denn ich denke, wenn ich eine Kamera in der Hand halte, achte ich auf Dinge, auf die ich normalerweise nicht achten würde, und die Kamera fängt Details ein, die mir normalerweise schlicht entgehen würden“, erzählt sie.
Gabby schloss ihr Studium mit einem BFA in Film & Fernsehen – Neue Medien ab. Zurzeit ist sie Co-Regisseurin und Produzentin von „Periferia“, einer kurzen Dokumentarserie über die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden am Stadtrand von Neapel, Italien. Als begeisterte Kletterin verbindet Gabby außerdem ihre Liebe zur Natur und zum Geschichtenerzählen in Form von Abenteuerfilmen.