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Deepa Anappara über Identität und Ungleichheit

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Foto von Liz Seabrook

Zu Ehren des „Women's* History Month“ haben wir uns mit Squarespace-Kundinnen zusammengesetzt, deren Geschichten zum Thema Stärke, Kreativität und Erfolg uns jeden Tag aufs Neue inspirieren. Die preisgekrönte Autorin und Journalistin Deepa Anappara wurde in Kerala, Südindien, geboren und arbeitete elf Jahre lang als Journalistin in Indien, wo sie sich vor allem mit den Auswirkungen von Armut und religiöser Gewalt auf die Bildung von Kindern beschäftigte. Wir haben mit ihr über ihren neuen Roman „Djinn Patrol on the Purple Line“ (deutscher Titel: Die Detektive vom Bhoot-Basar) gesprochen, und darüber, wie sie die Ungleichheit thematisiert, die sie in der Welt beobachtet.

SQUARESPACE: Dein Debütroman „Djinn Patrol on the Purple Line“ (deutscher Titel: Die Detektive vom Bhoot-Basar) hat bereits begeisterte Kritiken erhalten. Inwiefern hat dich deine Zeit als preisgekrönte Journalistin zu diesem Buch inspiriert?

Deepa Anappara: Die ursprüngliche Inspiration für den Roman kam durch das reale Verschwinden von Kindern in Indien, wo jeden Tag bis zu 180 Kinder verschwinden sollen. Ich bin dort aufgewachsen, habe den Großteil meines Lebens dort gelebt und als Reporterin in mehreren indischen Städten gearbeitet. Früher habe ich darüber geschrieben, wie Armut und religiöse Gewalt Kinder aus dem Bildungssystem drängen. Während dieser Zeit erfuhr ich vom Verschwinden von Kindern aus Armenvierteln und davon, wie ihre Familien von der Polizei und anderen Regierungsbehörden ignoriert wurden. Ich interessierte mich für die Geschichten dieser Kinder, weil sie im Mainstream-Diskurs nicht präsent waren. 

Der einzige Grund, warum ich diesen Roman schreiben konnte, war wegen der Arbeit, die ich als Journalistin geleistet hatte. Ich habe oft Leute interviewt, die in Vierteln wie dem in meinem Roman wohnten. Sie luden mich zu sich nach Hause ein und waren so freundlich, ihre Geschichten mit mir zu teilen. Ich habe auch Kinder für meine Berichte interviewt, und viele von ihnen waren trotz ihrer schwierigen Umstände lustig und frech. Die Kinder in meinem Roman, die auf der Suche nach ihren vermissten Freunden sind, waren stark inspiriert von den Kindern, die ich als Reporterin interviewt hatte.  

SQSP: In deinem Buch übernimmt ein Kind die Erzählerrolle. Warum war es wichtig, diese spezielle Geschichte aus der Perspektive von jemandem zu erzählen, der so jung ist?

DA: Ich wollte diese Geschichte schreiben, weil die Stimmen von Kindern im Mainstream-Diskurs über das Verschwinden dieser Kinder fehlten. Ich hatte von Vierteln gehört, in denen zwanzig oder dreißig Kinder über einen Zeitraum von zwei oder drei Jahren verschwunden waren – und ich fragte mich immer, wie es ist, als Kind unter solchen Umständen zu leben. Wie haben Kinder verarbeitet, dass ihre Freunde verschwunden sind? Wie sind sie mit Angst und Unsicherheit umgegangen? Welche Geschichten haben sie sich selbst erzählt, um die Schrecken um sie herum zu verstehen? „Djinn Patrol on the Purple Line ist ein Versuch, diese Fragen durch Fiktion zu beantworten. Ich wollte Kinder in den Mittelpunkt der Geschichte um das Verschwinden von Kindern stellen, gerade weil ich das im wirklichen Leben nicht gesehen hatte. 

DJINN PATROL ON THE PURPLE LINE-American cover.jpg

SQSP: Welchen Rat würdest du einer anderen Frau geben, die eine Karriere als Schriftstellerin anstrebt?

DA: Ein unterschätzter, aber wichtiger Teil des Schriftstellerdaseins ist Beharrlichkeit. Ich denke, du musst einen Weg finden, immer weiter zu schreiben, wenn du glaubst, dass du eine Geschichte hast, die es verdient, erzählt zu werden – ganz egal, welcher Ablehnung du begegnest. Breit gefächertes Lesen ist wichtig, ebenso wie das Finden einer Gemeinschaft von anderen Autoren, mit denen du Arbeit austauschen und über das Schreiben und Bücher diskutieren kannst. 

SQSP: Wie beeinflusst deine Identität als Frau deine Arbeit als Schriftstellerin?

DA: Als eine farbige Person, als Frau, als Mensch mit der Art von Hintergrund, wo das Schreiben als Luxus angesehen wurde, bin ich mir der Ungerechtigkeiten in der Welt und der Hindernisse, denen sich die Angehörigen marginalisierter Gruppen stellen müssen, damit ihre Stimmen gehört werden, stärker bewusst. Es ist dieser politische Imperativ, der meinen Journalismus angetrieben hat und auch weiterhin meine Fiktion antreibt. 

SQSP: Dein Buch ist bereits in 19 verschiedene Sprachen übersetzt worden. Was hoffst du, dass deine Leser auf der ganzen Welt von dieser Geschichte mitnehmen?

DA: Es liegt an den Lesern, was sie aus meinem Roman machen – aber ich hoffe, dass er die Leute an gefährdete Kinder in ihren eigenen Gemeinschaften und auf der ganzen Welt denken lässt. 

*Wir verwenden eine inklusive Definition von „Frau“, „Frauen“ und „weiblich“, um alle Menschen zu erfassen, die sich in einer für sie bedeutsamen Weise als Frauen identifizieren.

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